Zwischen Himmel und Erde. Der Brückenbauer Toni Rüttimann kennt keine Grenzen. Vor 28 Jahren baute er in Lateinamerika zum ersten Mal eine Hängebrücke. Inzwischen hat er in dreizehn Ländern über 700 Brücken gebaut, die rund zwei Millionen von Menschen über unüberwindliche Hindernisse hinweghelfen.
Mit 19 reiste Toni Rüttimann nach Ecuador, um den Opfern eines Erdbebens zu helfen. Am Rio Aguarico traf er einen holländischen Ingenieur und baute mit ihm die erste Brücke. Nach sechs Monaten kehrte er in die Schweiz zurück, begann an der ETH in Zürich ein Ingenieurstudium. Nach sieben Wochen brach er das Studium ab – und kehrte nach Südamerika zurück, um Brücken zu bauen. Seither ist Toni Rüttimann (48) in Lateinamerika und Asien unterwegs als Brückenbauer. Er baut immer mit der einheimischen Dorfbevölkerung: «Nicht ich baue die Brücken, sondern die Menschen gemeinsam mit mir. Es ist schwere Arbeit. Doch in diesen Momenten ist eine Brücke mehr als nur ein Bau: Sie ist Hoffnung und Fortschritt». Dabei steht ihm in jedem Land auch ein Team mit einem lokalen Brückenbaukollegen und mehreren Schweissern zur Seite. Er baut die Brücken mit ausgemusterten Seilen von Schweizer Seilbahnen und mit Stahlröhren und Stahlplatten einer italienisch-argentinischen Firma. Toni Rüttimann verlangt für sein Engagement keinen Lohn, und er hat keinen Wohnsitz. Die Frage, wo er Zuhause sei, beantwortet er mit: “Ich bin dort zu Hause, wo ich nützlich sein kann. Dort, wo ich Brücken baue.”
Etwa einmal im Jahr kommt Rüttimann in die Schweiz, um Verwandte und Bekannte zu besuchen – und um Referate zu halten. Der aus Pontresina stammenden Toni Rüttimann oder «Toni el Suizo», wie sie ihn in Lateinamerika nennen, berichtet im November live im stadtcafé Sursee über sein Lebenswerk.
Referat/Gespräch:
Mo. 9. November 2015
19:30 Uhr im stadtcafé Sursee
freier Eintritt